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Lust auf Lebendigkeit

Interview mit dem Maler Silvano Spessot

Silvano Spessot, pittore di origine friulana, ha tenuto nell’ottobre scorso una mostra presso l’Istituto di Cultura di Monaco dal titolo Seele und Zeichen. Nell’intervista Spessot ci espone alcuni aspetti della sua tecnica e della sua esperienza artistica.

Sylvia Kroupa

Im Oktober hat der Maler Silvano Spessot aus dem Friaul im Italienischen Kulturinstitut München seine jüngsten Werke ausgestellt. Unter dem Titel „Seele und Zeichen“ wurden hauptsächlich aus dem Jahr 2009 Werke des Autodidakten gezeigt. Silvano Spessot wurde 1956 in Cormons geboren, einem kleinen Ort im Friaul, wo er immer noch lebt. Er hat in den 1970er Jahren mit seiner künstlerischen Tätigkeit begonnen. In den 1980er und 1990er Jahren experimentiert er mit Farben und Materialien und wird zum Meister in der Verwendung von Harzen, Leimen und heterogenen Gemengen. Nach anfänglich eher abstrakten Bildern, unter anderem beeinflusst von Jackson Pollock, kam er zu Beginn dieses Jahrtausends auf die Darstellung der „Puppenmenschen“. Individuum und Masse oder die Hervorhebung des Einzelnen aus der Masse werden sein Thema. Seine jüngsten Werke zeigen den stilisierten Menschen innerhalb der menschlichen Gesellschaft in dynamischer „Kurvenlinienhaftigkeit“. Die Bilder strahlen trotz eventuell unterschwellig vorhandener Kritik an der Gesellschaft in erster Linie Heiterkeit aus. Seine nächste Ausstellung findet ab dem 12. März für vier Wochen im Stuttgarter Rathaus statt.

INTERVenti (IV): Wer ist auf den Titel der Ausstellung „Seele und Zeichen“ gekommen?
Silvano Spesso (SS): Der Ausstellungstitel wurde vom Organisator ausgesucht und ich finde ihn vollkommen in Ordnung.

IV: Licio Damiani spricht in seinem Vorwort des Ausstellungskataloges von „Lust nach Vitalität“, die Ihre Bilder ausstrahlen und von „Zeichen, die scheinen wie Widerhall von Worten und Melodien“. In der Tat lassen die dynamischen Kurven der Figuren wie auch die Linien um die Puppenmenschen herum und die Heiterkeit, die sie ausdrücken, an Tanz und Musik denken. Hören Sie Musik, während Sie malen und lassen sich so inspirieren oder hören sie eher aus dem Inneren kommende Melodien?
SS.: Nein, nein, ich höre Musik, aber ich lasse mich nicht von der Musik inspirieren. Sie leistet mir nur Gesellschaft. Selbstverständlich ist es eine aus dem Inneren kommende Inspiration.

IV: Gibt es für Sie ein Lieblingsbild in Ihrer Ausstellung?
SS.: Alle liegen mir gleichermaßen am Herzen. Aber vielleicht ein kleines bisschen mehr das große Bild, das Diptychon, mit dem Titel „Erinnerungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart“. Es erinnert mich an den „Schrei“ von Edvard Munch. Das ist zufällig ähnlich geworden, das war so nicht beabsichtigt.

IV: Wenn man die ausgestellten Bilder und Polyurethan- Täfelchen betrachtet, bemerkt man, dass Sie als Farben vor allem Schwarz, Weiß, Rot und Himmelblau, auch Violett verwenden, aber nie Grün. Ich habe Grün nur in ein paar Bildern mit dem Titel „Landschaft“ von 1985 und im Bild „Frühling“ aus dem Jahre 2006 und in einem Bild ohne Titel von 2008 gesehen. Ist das eine Farbe, die Ihnen nicht sehr gefällt oder reiner Zufall?
SS: Das ist reiner Zufall. Ich denke, auch vielleicht weil ich mitten im Grünen lebe. Ich brauche das Grün nicht.

IV: Es ist auch das einzige Bild, bei dem Sie Goldfarbe verwendet haben. Vielleicht auch deswegen, um es ein bisschen hervorzuheben?
SS: Das ist mir spontan eingefallen, das heißt die Zeichnungen sind alle zufällig entstanden. Beim letzten Bild habe ich eben Gold verwendet, aber ich weiß nicht warum

IV: Die Krawatte ist ein in Ihren Werken häufig wiederkehrendes „Zeichen“. Ein Bild von Ihnen trägt sogar den Titel „Die Wahl der Krawatte“ (Öl auf Leinwand, 2002). Symbolisiert dieses Motiv für Sie die bürgerliche Welt oder auch die Scheinheiligkeit der Gesellschaft? Oder warum sind Sie von diesem Motiv so fasziniert?
SS: Die Krawatte stellt für mich die Gesellschaft, die bürgerliche Welt dar. Alle wollen sich in einer be - stimm ten Art zeigen, daher trägt man Krawatte ... wie ein Statussymbol – ich hätte den Figuren auch ein Handy geben können oder einen Ferrari daneben stellen können ... so wurde es halt eine Krawatte.

IV: Was die kurvenlinienförmige Dynamik der Men schenfiguren betrifft, haben Sie sich da auch von manchen afrikanischen Skulpturen inspirieren lassen?
SS: Ich denke, dass das Zufall ist. Ich habe nie an die afrikanische Kunst gedacht, nein, Ähnlichkeiten sind purer Zufall.

IV: Als ich das Foto mit dem kleinen Kind im Katalog sah, kam mir der Gedanke, dass Sie vielleicht manchmal auch mit Kindern arbeiten, ihnen das Malen beibringen?
SS: Nein, aber alle Kinder, die mich im Atelier besuchen kommen, spielen und malen mit mir, das schon. Aber ich bringe ihnen nichts bei. Sie sind gerne bei mir. Ich habe sehr viele Kinder zeichnungen. Man sieht, dass ich den Kindern sympathisch bin, daher malen sie mit mir zusammen.

IV: Dann haben wir in der Ausstellung auch die Skulpturen gesehen, „Puppenmenschen“ aus Muranoglas. Wann haben Sie begonnen, auch mit Glas zu arbeiten?
SS: Na ja, vor nunmehr drei oder vier Jahren, glaube ich. Das ist etwas, was ich schon vor vielen Jahren machen wollte, aber damals war es aus Kostengründen nicht möglich. Später kam dann der Moment, an dem ich nach Murano gehen konnte, um mit Glas zu arbeiten ... 2005 habe ich dann damit begonnen.

IV: Wenn Sie mit Glas arbeiten – abgesehen von der Konzentration auf die Temperaturen, die beim Formen der Skulptur berücksichtigt werden müssen – sind da die Empfindungen beim schöpferischen Prozess ähnlich oder vergleichbar mit denen beim Arbeiten mit den Leinwänden?
SS: Alles in allem ist das schon ähnlich. Aber es ist jedes Mal, eine einzigartige Empfindung, wenn man die erste Skulptur des Tages macht. Das fühlt sich an, als ob man sagt „Ein Kind ist geboren“.

IV: Sie stellen zum ersten Mal in München aus. Haben Sie auch Gelegenheit gehabt, ein wenig in der Stadt umher zu streifen und welche Eindrücke nehmen Sie von hier mit?
SS: München gefällt mir sehr. Und es bleiben tatsächlich nur die allerbesten Eindrücke, außer ein wenig viel Verkehr von heute früh ...

IV: Haben Sie auch unser bayerisches Bier probiert?
SS: Selbstverständlich, das durfte natürlich nicht fehlen! Und ich habe auf Empfehlung sogar Weißwürste probiert ...

(2010-1 pg 22)

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