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Categoria: Dall'Italia
Pubblicato Lunedì, 05 Novembre 2012 15:39

Spoleto +50

Le Grandi Mostre di Palazzo Collicola

La città del Festival dei Due Mondi stupisce il visitatore per la collezione di opere artistiche originali ospitata nel museo del Palazzo Collicola.

Ernesto Haasealt

Ofterschwang, 5. November 2012.
In der Frühlingsausgabe 2006 von INTERVenti erschien ein Beitrag "Spoleto e il suo Festival" von Franco Casadido. Er schrieb vor allem über den musikalischen Teil des "Festival dei Due Mondi", das von Gian Carlo Menotti 1962 gegründet wurde.

Es hat lange gedauert, bis ich endlich einmal Umbrien bereisen konnte und nach Spoleto kam. Von der Bedeutung der Skulptur und der Objektkunst in dieser Stadt hatten wir bestenfalls eine Ahnung, der Reiseführer empfahl die Werke in der Galleria civica d'Arte moderna im großartigen Palazzo Collicola. Die erste Ausstellung in Spoleto und damit den Beginn der Skulptur im öffentlichen Raum der Stadt jährten sich heuer zum 50. Mal und wurden mit einer Jubiläumssaustellung gefeiert.

Die Besichtigung Spoleto's begann mit einer netten Überraschung: In der Kirche San Domenico, die wir wegen eines Freskos mit dem Heiligen Thomas von Aquin besuchten, erlaubte die anwesende Mesnerin meiner Lebensgefährtin, auf der Orgel zu improvisieren.

Gleich um die Ecke erheiterte uns ein sehr öffentliches Pissoir vor dem Kindergarten, bevor wir den Palazzo Collicola betraten und in der Vorhalle das unglückliche Baby "Mamma mamma" von Gaetano Bodanza sahen.

Der Protagonist bzw. Kurator der Ausstellung von 1962 war der vor kurzem verstorbene weltbekannte Kunsthistoriker und -kritiker Giovanni Carandente. Er hat Werke der berühmtesten Bildhauer der Zeit nach Spoleto gebracht, darunter Henry Moore, Alexander Calder, HansArp, Giacomo Manzù, Marino Marini.

 

altDas wohl auffallendste Werk in Spoleto ist die achzehn Meter hohe Skulptur "Teodilapio" von Calder. Carandente und die Stadt nahmen sie damals an auf der Basis eines von Calder gesandten Modells. Die Logistik war ein riesiges Problem, weshalb Calder schnellstens selbst nach Spoleto kam. Im Museum kann man gleich im ersten Saal den erheiternden Briefwechsel zwischen Carandente und Calder zum Thema nachlesen. Es war wohl das Risiko mit der Stabilität, warum das Werk dort stehen blieb, wo es in Spoleto ankam: Am Bahnhof, und so wurde es einfach zur Rotonda, die An- und Abfahrt zu den Zügen regelt. Ganz Eilige parken auch darunter.alt

Im Museum pures Erstaunen über die ausgestellten Werke.  Giovanni Albanese's flammende Lichter und seine tanzenden Taliban, die einen zunächst zum Lachen bringen, bis einem das Licht aufgeht, was Albanese wohl ausdrücken will: Die Gefahr des stereotypen Aburteilens. Besonders beeindruckt waren wir auch von den Skulpturen von Leoncillo Leonardi, der in Spoleto lebt.

alt

 

 

 

Ich möchte keine Dokumentation über die Ausstellung liefern, sondern nur einige persönlich besonders emotional erlebte Werke aufzeigen – die Liste ließe sich ohne Mühe in die Länge ziehen. Wenige Ausstellungen zeitgenössischer Objektkunst haben uns so fasziniert wie diese, nicht zuletzt wegen der Geschlossenheit des Gesamtkonzepts.

In dem monumentalen Komplex des Palazzo Ducale auf der Rocca Albornoziana befindet sich ein weiteres Museum mit opulenten historischen Kunstwerken und Wandfresken. Das Museo nazionale del Ducato wurde erst kürzlich nach langer Restaurierung eröffnet. In einem anderen Raum steht ein Werk, für das es unten in der Stadt keinen Platz gab: Ein Panoptikum der Bewohner Italiens, wie man es nie gesehen hat: Das "Teatrino delle belle figure – gewidmet dem Vaterland (durch Adoption)" von Jeffrey Isaac, der seit vielen Jahren in Spoleto lebt und arbeitet. Die Installation besteht aus sechzig bemalten Laubsägefiguren in Masken, Paradeuniformen, in Zeremonien oder einfach in Zivil und sie zeigen jedes menschliche Gefühl, vom Lächerlichen bis zum Erhabenen und das vor dem sogenannten Altar der Nation. Alle kommen sie dem Betrachter bekannt vor – sie wurden ja auch in der Tat real fotografiert. Die Szene wird von Geräuschen untermalt, aus denen sich dann die Mameli-Hymne erhebt. Mir kamen die Tränen vor Lachen.alt

Wenn der Leser sich tiefer über das Thema Figürliche Kunst und Installationen in Spoleto in Museen und im öffentlichen Raum informieren will, empfehle ich die folgenden Seiten, auf denen auch weiterführende Links zu finden sind:

 

www.palazzocollicola.it

www.jeffreyisaac.com/teatrino/teatrino.html

Sehr viel über Spoleto erfährt man auf der Seite www.myspoleto.it

 

 (alle Photos von Hanni Kapfer und Ernst Haase)

 

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