Dettagli
Categoria: Gastronomia
Pubblicato Sabato, 20 Novembre 2010 21:03

Barilla – Pasta und mehr

Ein Traditionsunternehmen erschließt neue Märkte

Il terzo tra i più grossi produttori di generi alimentari in Italia conquista nuovi mercati. Barilla, l’azienda familiare investe nella ricerca, nell’ecologia e nel marketing. Diventa un marchio mondiale e qui in Germania acquista addirittura la Kamps AG

Daniel Vetró

Ein Weltkonzern in Familienhand. Diese Bezeichnung ist für Barilla wohl zutreffend. In Deutschland als Hersteller italienischer Teigwaren und Saucen bekannt, verbirgt sich hinter der Marke Barilla mehr als auf den ersten Blick erwartet. Umfragen in Italien haben ergeben, dass Barilla zu den bekanntesten Unternehmen neben dem staatlichen Fernsehen RAI und dem Automobilkonzern FIAT zählt. 1877 eröffnete Pietro Barilla Senior einen kleinen Brot- und Teigwarenladen in Parma. Hier wurden mit einer Holzpresse 50 kg Pasta pro Tag erzeugt. Mit der Entstehung des ersten Werkes im Jahr 1910 war der Schritt vom Handwerk zur Industrie gemacht. Die Söhne des Gründers, Riccardo und Gualtiero Barilla übernahmen die Leitung des Unternehmens und bauten es weiter aus. Nun wurden von 700 Arbeitern täglich 800 Doppelzentner Nudeln und 150 Doppelzentner Brot produziert. Nach dem Krieg entstand der landesweite Vertrieb durch ein LKWTransportnetz. Die dritte Generation, Pietro und Gianni Barilla, übernahm 1952 die Führung und 1960 wurde Barilla zur Aktiengesellschaft. Bis Mitte der Achtziger Jahre wurden weitere Produktionsstätten eröffnet, das Logo und die Verpackung erschienen im neuen Look, das Sortiment
wurde auf Backwaren (Mulino Bianco) und "frische" Produkte wie Brioches erweitert.
Ab 1985 startete das Unternehmen aufwändige TV-Werbekampagnen, um Ihre Lebensmittel im In- und Ausland publik zu machen. Unter der Leitung namhafter Filmkünstler wie Federico Fellini schoss der Bekanntheitsgrad von Barilla in die Höhe. Der griechische Teigwarenhersteller Misko und der Süßwarenhersteller Pavesi aus Novara wurden übernommen, das Sortiment um Fertigsaucen erweitert.
Heute leiten die drei Brüder Guido, Luca und Paolo Barilla die Barilla Holding S.p.A. Sie übernahmen das Unternehmen 1993 von ihrem verstorbenen Vater und vergrößern seither den Konzern durch die Erweiterung des Sortiments, die Akquisition von Herstellerfirmen und etliche Innovationen.
"Essere", ein leichtes Produkt von Mulino Bianco entsteht, die neue Generation von Fertigsaucen wird kreiert, die Verpackungen bekommen ein Sichtfenster und weltweit entstehen neue Werke.
Neue Märkte werden durch den Kauf von Unternehmen erschlossen. Hierzu zählen der türkische Nudelfabrikant Filiz, der Knäckebrotriese Wasa, die mexikanischen Marken Yemina und Vesta sowie die deutsche Kamps AG.
Qualität, Forschung und Entwicklung Kundenzufriedenheit steht im Hause Barilla an erster Stelle. Es wird die Metapher des Eisbergs zitiert: Der sichtbare Teil des Produktes, also das was man in den Mund nimmt ist wie bei der Spitze des Eisbergs nur ein kleiner Teil des Ganzen. Das, was der Konsument nicht sieht, der darunter verborgene Teil, ist riesig und
Gegenstand von Forschung, Projekten und Prüfungen. Als größter Verbraucher von Hartweizen werden kontinuierlich Kontrollen und Analysen durchgeführt um dem Kunden sowohl die gewohnte
Qualität als auch den Verzicht auf genetisch veränderte Rohstoffe zu garantieren.
Umweltschutz Barilla entwickelt Methoden um die Verpackung ihrer Produkte zu reduzieren. Bei der Pasta werden Wiegemaschinen eingesetzt um den Platz in den Schachteln optimal auszunutzen.
Für die Reduzierung der Verpackung der "Gocciole Pavesi" wurde Barilla im Jahr 2000 der erste Preis durch die COMIECO (Konsortium für Gewinnung und Verwertung von Verpackungen aus Zellulose) verliehen.
Hier konnten jährlich 62 Tonnen Folie und 208 Tonnen Transportver-packung eingespart
werden. Sportsponsoring Verstärkte Werbung wird in der Sportwelt betrieben. Barilla initiiertSommercamps für Jugendliche, eröffnet Sportschulen und sponsert Spitzensportler aus den Bereichen
Fußball, Tennis, Ski, Fahrrad, Motorsport und Segeln. Für den Erfolg der Marke in Deutschland war auch die Werbekampagne mit Tennis- Queen Steffi Graf 1991 von Bedeutung. Seit diesem Winter tritt Bode Miller, US-amerikanischer Skistar und Doppelweltmeister mit dem Barilla-Logo auf seinem Outfit
auf.
Marketing bei Kindern und Eltern Mit der neuen Pastalinie "Piccolini" spricht Barilla mit Farfalle, Rigatoni & Co. im Miniaturformat die jungen Nudelgenießer an. Auf der deutschen Internetseite www.barilla.de wird "die
Geschichte vom Getreide bis zur leckeren Pasta" von Micky Maus, Donald Duck und Kollegen präsentiert.
Unternehmensprofil Die Barilla Holding wurde in zwei globale Business-Einheiten strukturiert.
Zum einen "Primo Piatto" für Pasta, Saucen und Gastronomie, zum anderen "Backwaren" für Gebäck, Brot und Snacks. Unter dem Dach der Holding werden die drei Gesellschaften "Barilla G. e R. F.illi S.p.A.", "Gran Milano S.p.A." und die "Kamps AG" betrieben. Weltweit werden über 20.000 Mitarbeiter beschäftigt, die dafür sorgen, dass die Produkte in
über 100 Ländern vertrieben werden. Zu den Produktionsstätten gehören Mühlen, Teigwarenfabriken, Backwarenwerke
und Werke für Tiefkühlprodukte und Fertiggerichte.
Das Unternehmen nutzt jedes Jahr für den Anbau von Weizen eine Fläche, die größer ist als 10.000 Basketballfelder. Hinter Parmalat und Ferrero ist Barilla drittgrößter Lebensmittelhersteller Italiens.
Akquisition von Unternehmen Als Akquisition wird der Kauf bzw. der Teilerwerb eines Unternehmens bezeichnet, um in den Besitz neuer Leistungselemente zu kommen. Breite Absatzkanäle gelten in der Nahrungsmittelindustrie als Schlüssel zum Erfolg. Auf diesem Wege wurde bereits mehrmals die Unternehmensgröße gesteigert (siehe Grafik). Die vom Standort Deutschland betrachtet wohl relevanteste Aktion stellt die Übernahme der Düsseldorfer Kamps AG im April 2002 dar. Heiner Kamps hat sich den Traum erfüllt, Europas größter Bäcker zu werden. Er hat es in wenigen Jahren geschafft, seine kleine Bäckereikette zum börsennotierten Backkonzern zu entwickeln. Dies geschah unter anderem durch den
Aufbau eines Netzes mit rund 2000 Verkaufsstellen, den Erwerb der Wendeln-Fabriken mit den Marken "Golden Toast" und "Lieken Urkorn" und einer Beteiligung am französischen Croissanthersteller "Harry’s".
Barilla hat vor 2002 bereits zwei Prozent der Kamps-Aktien gehalten. Guido Barilla setzte große Hoffnungen in den Zusammenschluss der zwei Marktführer, die sich sowohl von der Marktabdeckung als auch vom Marktportfolio ergänzen. Ein Cross-Selling bedeutet beispielsweise eine Erweiterung des Angebots in Kamps-Filialen um Panettone und in italienischen Supermärkten um Schwarzbrot. Die benötigte Mehrheit der Anteile hat Barilla für € 12,50 je Aktie erworben. Dies entspricht einem Wert der Kamps AG von 1,8 Mrd. Euro. Mit dem 21-fachen des operativen Ergebnisses (EBIT 2001)
liegt dieses Angebot deutlich über den Bewertungen vergleichbarer Transaktionen.
Aussicht
Es kursieren Gerüchte, der Barilla Konzern hätte weitere ausländische Unternehmen zur Akquisition im Visier und plane den Aufbau einer Fast-Food-Kette mit dem Schwerpunkt "Nudelgerichte"

(2004-2 pag. 10)

Joomla Plugin
Cookies make it easier for us to provide you with our services. With the usage of our services you permit us to use cookies.
More information Ok Decline